Monat: April 2019

Tag 268/206 – Tennis

Seit meiner Kindheit spiele ich enorm gerne Tennis. In den 80er Jahren war dies noch eine Exklusivsportart; die Mitgliedschaft in einem Verein war ebenso wie das Equipment sehr teuer. Meine Eltern waren Mitglieder im örtlichen Tennisverein meines Heimatdorfes; also bekamen auch wir Kinder Trainerstunden. Ich verbrachte viele Nachmittage an der Ballwand und versuchte meinen großen Vorbildern Jimmy Connors und John McEnroe nachzueifern und ihre Schlagtechnik zu kopieren. Auch den kometenhaften Aufstieg von Boris Becker, der 1985 im Alter von 17 Jahren das traditionsreiche Tennisturnier in Wimbledon gewann, verfolgte ich gebannt am Fernseher.

Mit dem Wegzug aus dem Münsterland gab ich diesen Sport auf. Während meiner Studienzeit spielte ich noch ein paar Mal mit Studienfreunden, aber ich trainierte nicht mehr wirklich und verfolgte höchstens noch manchmal Grand-Slam-Endspiele vor dem Fernseher.

Als meine Kinder vor ein paar Jahren in den hiesigen Tennisverein eintraten und mit dem Training begannen, war das Fieber wieder da. Ich meldete mich ebenfalls im Verein an, hatte knapp ein Jahr Einzelunterricht und musste vieles neu lernen; denn die Schlagtechnik hatte sich in den vergangenen 30 Jahren stark verändert.

Seitdem spiele ich regelmäßig und im Sommer so oft wie es geht mit einem festen Trainingspartner; ab der nächsten Saison bestreite ich vielleicht auch ein paar Punktspiele mit der hiesigen Tennismannschaft, die recht erfolgreich unterwegs ist.

Alle zwei Wochen treffen sich die Tennis-Herren zum ‚Herrenabend‘ – es wird gemeinsam trainiert, ein paar Doppel-Spiele werden absolviert und danach wird gemütlich Bier getrunken und gegrillt. Diese Abende sind immer sehr nett – bislang konnte ich mich an den Gesprächen aber nur sehr schlecht beteiligen. Auch wenn meine Vereinskameraden immer sehr bemüht waren, mich einzubinden und ich dort alles andere als isoliert bin, steht man doch etwas außen vor, wenn man den Gesprächen in einer geselligen Runde nicht folgen kann. Man ist zwar dabei, aber nicht mittendrin. Man versteht die Witze nicht, lacht aber dennoch mit. Man kann Einzelgespräche führen, aber sobald die Kommunikation quer über den Tisch läuft, ist man raus.

Auch während der Spiele ist nicht-Hören-können problematisch. Ich habe zum Beispiel nie gehört, wenn ein Ball die Netzkante noch so gerade berührt hat. Ob jemand ‚Aus‘ ruft. Oder ‚Warte‘. Auch wenn Tennis überwiegend ein Einzelsport ist, ist Kommunikation doch nicht unwichtig und es kam häufiger vor, dass mein Doppelpartner zu mir nach vorne kommen musste, weil ich nicht mitbekam, dass er mir von hinten etwas zurief.

Meine Hörimplantate haben auch hier meine Lebensqualität deutlich verbessert. Ich werde nie vergessen, wie ich zum ersten mal hörte, dass das Schlagen des Balles mit dem Schläger ein ganz anderes Geräusch macht, als das Aufschlagen auf dem Boden. Ich kann den Anweisungen meiner Spielpartner folgen und verstehe größtenteils auch die Ansagen der Spielstände. Und nicht zuletzt kann ich jetzt auch endlich in der Runde mitreden – wie heute beim alljährlichen Sommer-Eröffungsturnier.

Wir haben viel Spaß bei unseren Mixed-Doppels (jeweils ein Mann und eine Frau pro Seite) und auch danach bei vielen interessanten Unterhaltungen beim Grillen. Ich kann endlich mitlachen – und weiß warum, Fragen beantworten, mich in Gespräche einschalten – und das Zusammensein genießen. Zwar verstehe ich nach wie vor nicht alles; manches muss wiederholt werden. Aber im Vergleich zum Eröffnungsturnier vom letzten Jahr, bin ich ganz anders dabei. Und das ist gut so.

Tag 252/190 – Nachtexpress

Heute habe ich wieder eine lange Fahrt vor mir: Vom SAP Hauptquartier in Walldorf geht es zurück nach Hause. Auf dem Weg dahin statte ich meiner jüngeren Schwester Liane einen Besuch ab. Wie auch ich selbst, ist meine Schwester sehr musikalisch und hat eigentlich immer schon Musik gemacht. Seit einigen Jahren ist sie mit ihrem Saxophon Mitglied einer Band namens Nachtexpress, die im bergischen Land bei regionalen Veranstaltungen mit Evergreens für gute Stimmung sorgt.

Wie schon an anderer Stelle in diesem Blog beschrieben, habe ich als Kind und Jugendlicher selber in einer Schulband gespielt – ebenso in einem Schulorchester, in einer Schul-Big-Band und im Posaunenchor unserer evangelischen Gemeinde. Das Musizieren mit anderen hat mir immer sehr viel Spaß gemacht und ich habe dies in all den Jahren, in denen mein Gehör zu schlecht war, um dies fortzuführen, sehr vermisst.

Kurz vor Weihnachten hatte ich meine Schwester darum gebeten, mir einen Traum zu verwirklichen: Ich möchte gern wieder einmal mit einer Band spielen und ausprobieren, ob dies mit meinen Cochlea-Implantaten funktioniert. Dieser Traum soll heute wahr werden: Die Bandmitglieder des Nachtexpresses erklärten sich sofort bereit, dies zu unterstützen. Also bin ich auf dem Weg ins Bergische Land, um dort im Proberaum ’99 Luftballons‘ am Schlagzeug mit dem Nachtexpress zu spielen. Und meine Schwester wird dazu singen.

Ich habe für dieses Arrangement lange geübt. ’99 Luftballons‘ ist am Schlagzeug recht schwierig zu spielen, weil der Refrain sehr schnell gespielt wird und das Schlagzeug dazu 16tel-Noten spielt. Dazu kommt, dass das Schlagzeug erst nach der ersten Strophe einsetzt und nicht, wie bei den meisten Songs, den Takt vorgibt. Ich werde dieses Stück sicher nicht perfekt herunterspielen können, aber es geht mir vielmehr darum auszuprobieren, ob ich mit meinem elektrischen Ohr überhaupt in der Lage bin, zusammen mit anderen Musikern in einer Band zu spielen.

Schon auf der Fahrt nach Wiehl bin ich wirklich aufgeregt. Die Wiedersehensfreude, als ich dort ankomme, ist wie immer sehr groß und ich werde herzlich von den Bandmitgliedern des Nachtexpress begrüßt. Einige kenne ich schon von früheren Geburtstagsfeiern meiner Schwester. Die Probe ist in vollem Gange; heute stellt sich eine neue Sängerin vor. Ich setze mich in eine Ecke und schaue der Truppe zu. Alle haben sehr viel Spaß an der Musik – das spürt man mit jedem Takt. Natürlich beobachte ich den Schlagzeuger besonders. Er spielt hervorragend – je länger ich ihm zuschaue, desto kleiner und schüchterner werde ich auf meinem Stuhl. Ich spiele selbst ja erst seit 3 Jahren, und auch wenn ich durchaus talentiert bin und recht schnell lerne, bin ich noch meilenweit von solch einer semi-professionellen Spielweise entfernt.

Dann folgt eine kurze Spielpause. Wir trinken zusammen ein Bier und die Stimmung ist super entspannt. Dann ist es soweit. Ich stelle mich kurz vor, erkläre, was es mit meinen Ohren auf sich hat, bedanke mich im Voraus dafür, dass die Band diese Aktion unterstützt und setze mich ans Schlagzeug, das ein wenig anders aufgebaut ist, als mein Drum-Set zu hause. Ich bin wirklich enorm nervös und mein Pulsschlag rennt schneller als der Beat bei 99 Luftballons. Aber egal – es gibt jetzt kein Zurück.

Die Musik setzt ein, Liane beginnt zu singen, ich warte meinen Einsatz ab und dann geht es los. Und: Es funktioniert. Vor Aufregung verliere ich direkt einen meiner Sticks. Aber ich kann den Takt halbwegs halten. Ab und zu brauche ich ein paar visuelle Hinweise, weil das Schlagzeug doch recht laut ist und die anderen Instrumente übertönt. Ich spiele ohne zusätzliches Equipment und ohne Kopfhörer; das ist nicht einfach, aber es geht. Ich merke schnell, dass es ist deutlich schwieriger ist, mit Menschen zusammenzuspielen, als mit einem Lautsprecher, aus dem der Originalsong tönt. Denn jede Band spielt ein Stück etwas anders und ich habe hier nicht das Original-Schlagzeug mit im Ohr, das mir zuhause hilft, den Beat sauber zu spielen. Alles ist halt etwas holprig, aber:

Es funktioniert! Auch wenn meine Performance insgesamt ziemlich unterirdisch und alles andere als auftrittsreif ist: Wegen der Aufregung, dem ungewohnten Schlagzeug-Setup, weil ich noch nie mit diesen Menschen zusammen Musik gemacht habe und nicht aufeinander eingespielt sind. Und auch weil auch meine Schwester so aufgeregt ist, dass sich ein paar Fehler in ihren Gesang einschleichen – was ich selber allerdings gar nicht bemerke.

Dann ist das Stück vorbei. Der Nachtexpress applaudiert und meine Schwester und ich fallen uns überglücklich in die Arme und können uns ein paar Tränen nicht verkneifen. Wer hätte gedacht, dass so etwas jemals wieder möglich sein wird. Mit entsprechendem Equipment und einem aufeinander eingespielten Team – und vor allem mit einem einfacher zu spielenden Song – kann ich wieder Musik mit anderen machen. Alle Bandmitglieder freuen sich enorm mit mir und ich werde herzlich eingeladen, jederzeit wieder vorbeizukommen. Was für ein tolles Erlebnis!

Dann fahre ich glücklich zurück nach Hause. Dass ich in all der Aufregung meine Tasche mit dem Hörequipment im Proberaum vergesse, ist etwas ärgerlich, aber die bekomme ein paar Tage per Post hinterhergeschickt.

Meinen herzlichen Dank nochmal an die tolle Truppe vom Nachtexpress für dieses einmalige Geschenk – ihr seid super!

Tag 251/189 – Gruppenarbeit

Heute findet der zweite Tag unseres Teamtreffens statt. Es wird vor allem in kleinen Gruppen an verschiedenen Unterthemen gearbeitet, die für unsere Arbeit relevant sind. Die Gruppen bestehen meistens aus 4-6 Personen und verteilen sich in einem großen Meetingraum.

Diese Konstellation ist für hörgeschädigte Menschen ein echtes Worst-Case-Szenario, denn die Geräuschkulisse im Gruppenarbeitsraum ist enorm hoch und es wird innerhalb der Gruppen viel diskutiert. Zwar habe ich auch vor meiner Implantation an solchen Veranstaltungen teilgenommen, konnte allerdings nur sehr eingeschränkt mitarbeiten und war nach kurzer Zeit völlig k.o.. Das ist jetzt anders.

Damit ich gut verstehe, schalte ich alle Tischmikrofone im Raum stumm und lege ein eingeschaltetes Table-Mic in die Mitte der Gruppenrunde. Und das klappt ausgezeichnet. Ich bin das erste Mal überhaupt wirklich drin im Geschehen, kann meine Ideen einbringen und mit meinen Gruppenteilnehmern diskutieren.

Natürlich ist es nach wie vor anstrengend und ohne volle Konzentration geht es nicht. Allerdings zahlt sich dieser Einsatz jetzt auch aus und die Motivation, sich anzustrengen, ist weitaus höher.

Am Ende dieses 2-tägigen Workshops bin ich trotzdem ausgepowert, aber glücklich. Was früher eine unangenehme Situation war, ist jetzt ein spannendes Erlebnis. Dass dies einmal wieder so möglich sein wird , habe ich vor einem halben Jahr nicht im Traum gedacht.

Tag 250/188 – Meditation

Heute findet das zweitägige Team-Offsite des Designteams bei SAP statt, dem ich angehöre. Wir machen so etwas einmal im Jahr und besprechen dort zwei Tage lang außerhalb unseres Büros Designthemen, tauschen uns über Erfolge, Herausforderungen und Schwierigkeiten aus und verbringen meist auch einen Abend zusammen. Neben rein fachlichen Themen geht es auch oftmals um Soft-Skills – also soziale Fähigkeiten, Teambuilding und Konfliktlösung.

Das Offsite beginnt am Dienstagvormittag mit einem Achtsamkeits-Seminar. Achtsamkeit ist ein Begriff, dem aktuell immer mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird. Und das ist eigentlich auch schon das Thema, um das es geht: Sich selbst, seine Tasks und auch seine Gegenüber aufmerksam zu behandeln, sich nicht ablenken zu lassen und 100% bei dem zu sein, was man gerade tut oder mit wem man es gerade tut.

Um optimal verstehen zu können, hänge ich dem Seminarleiter mein Phonak Select Mikrofon um und verteile zusätzlich ein paar von meinen Phonak Table Mics im Raum, damit ich auch die Redebeiträge meiner Arbeitskollegen gut verstehen kann. Und das funktioniert hervorragend. Ich verstehe jedes Wort und kann dem Geschehen nahezu ohne Einschränkungen folgen.

Damit wir uns alle gut entspannen, wird nach der Einführung ein Bodyscan gemacht. Das ist eine Form der Meditation, bei der man auf einer Yogamatte liegt, die Anweisungen des Mediators befolgt und seinen Körper peu a peu entspannt.

Mit Hörgeräten konnte ich eine solche Art der Meditation oder Körperentspannung nicht mitmachen. Ich brauchte das Mundbild des Sprechers oder der Sprecherin, um das Gesagte zu verstehen und musste mich stark darauf konzentrieren, alles mitzubekommen. Ich konnte mich also weder hinlegen noch die Augen schließen. Dabei kann man sich nicht wirklich entspannen, denn sämtliche Konzentration wird für das Hören und Verstehen benötigt.

Die Cochlea-Implantate eröffnen mir auch hier eine neue Welt: Zum ersten Mal in meinem Leben kann ich liegen, die Augen schließen und verstehen, ohne dass ich mich konzentrieren muss. Das ist eine wundervolle Erfahrung, die mich sehr beeindruckt – und entspannt.

Auch der weitere Verlauf des Offsites macht sehr viel Spaß. Meine Tischmikrofone und der Roger Select sind im Dauereinsatz, da wir insgesamt ca. 20 Personen sind und in einem sehr großen Raum mit U-förmiger Tischanordnung sitzen. Die Mikrofone funktionieren derart, dass alle Mikrofone miteinander gekoppelt sind. Die Tischmikrofone schalten sich automatisch stumm, sobald das Sprechermikrofon – der Roger Select – aktiv wird. Und schalten sich wieder ein, wenn die sprechende Person verstummt und die Zuhörer beginnen zu sprechen. Darüber hinaus kann ich die Mikrofonanlage auch mit einer Fernbedienung steuern: Lautstärke und Empfangsradius können je nach Bedarf geändert werden.

Beachten muss man, dass der oder die vortragende Person nach einem Vortrag das Mikrofon ausstellt und mir zurückgibt – und nicht etwa damit in die Kaffeeecke verschwindet, wo sie über die langweiligen Kursteilnehmer lästert, oder auf die Toilette. Denn die Reichweite der Mikrofone, die direkt in meine Soundprozessoren funken, beträgt ca. 15 Meter. Ich bekomme als auch dann vieles noch mit, wenn das Mikrofon samt Sprecher/In im Nebenraum oder im stillen Örtchen verschwindet. Was durchaus unangenehm sein kann – für beide Seiten…

Am Abend schauen wir dann noch gemeinsam einen sehr interessanten Dokumentarfilm über Mitarbeiterführung und ich verstehe auch hier recht gut, obwohl die Akustik über den Beamer im Präsentationsraum nicht so toll ist. Auch die anschließende Diskussion über den Film ist sehr spannend und macht viel Spaß.

Abends bin ich natürlich groggy, aber glücklich. Eine so aktive Teilnahme an einer so langen Veranstaltung wäre für mich früher undenkbar gewesen. Und jetzt macht es richtig Spaß.

Tag 247/185 – Kopfhörer

Dieses Wochenende verbringe ich bei einem sehr guten Freund in Zürich. Da ich in der Woche davor und auch danach aus beruflichen Gründen in Walldorf sein muss, die Strecke von Walldorf nach Zürich deutlich kürzer ist als nach Hause und Gregor und ich uns wegen der großen Entfernung sowieso zu selten sehen, nutze ich die Gelegenheit und fahre gen Süden statt Norden.

Die Wiedersehensfreude ist groß und wir haben uns wie immer viel zu erzählen. Und es ist alles so viel einfacher als früher – ich verstehe auch den Schweizer Dialekt mittlerweile wirklich gut, kann mich flüssig mit Gregors bezaubernden Töchtern unterhalten und auch als am Freitag Abend ein weiterer gemeinsamer Freund dazu stößt, der ebenfalls in Zürich wohnt, kann ich an der gemeinsamen Unterhaltung nahezu ohne Einschränkung teilnehmen. Früher war das schwieriger – ich brauchte hier häufig Wiederholungen, musste den Diskussionsfluss anhalten und es war alles sehr anstrengend. Wir quatschen bis spät in die Nacht, trinken guten Wein und genießen unser Wiedersehen.

Am Samstag vormittag fahren zusammen wir in die Zürcher Innenstadt – meine schweizerischen Freunde müssen einige Dinge erledigen und ich bummele in dieser Zeit mit den Kindern durch die Einkaufsstadt. Wir landen in einem sehr schönen Kaufhaus, in dem es viele interessante Dinge zu bestaunen gibt. Natürlich zieht es uns auch in die Elektronikabteilung, wo Spielkonsolen, Fernseher, die neuesten Smartphones und viele andere Dinge angeschaut werden.

Die Kinder haben vor allem viel Spaß an einem Stand mit Kopfhörern und hören sich dort die aktuellen Charts an. Quasi zum Spaß stülpe auch ich mir einen sehr hochwertigen On-ear-Kopfhörer von Bose über die Prozessoren, der ausreichend große Hörmuscheln hat – und bin total überrascht und beeindruckt, wie gut die Musik damit klingt. Ich bin vorher nicht einmal ansatzweise auf die Idee gekommen, einen Kopfhörer auf meine Soundprozessoren zu setzen. Zum Musikhören nutzte ich bisher die Batteriehülsen mit den eingebauten Audiokabeln, die ich direkt mit dem Smartphone verbinde – die Musik geht dann direkt in die Soundprozessoren. Das hört sich super an, allerdings stören die Kabel hinter den Ohren doch etwas. Die Hörqualität mit diesen hochwertigen Kopfhörern ist allerdings fast noch besser; die Bässe klingen fetter und auch das Tragegefühl ist trotz der Soundprozessoren, die etwas zwischen Ohrmuschel und Kopfhörermuschel eingeklemmt sind, wirklich gut.

Ich werde mir jetzt unbedingt einen guten Kopfhörer bestellen. Die Handhabung ist deutlich einfacher als das Wechseln der Batteriehülsen und das Anbringen der Kabel, der Sound ist besser und einen Bluetooth-fähigen Kopfhörer kann ich auch mit meinem beruflich genutzten iPhone verwenden, das leider keinen Kopfhörereingang mehr hat.

Am Abend geht es nach Luzern, wo ich einen weiteren Freund besuche, den ich sehr lange nicht mehr gesehen habe. Wir verleben einen sehr schönen Abend mit einem tollen Essen, haben uns sehr viel zu erzählen und auch hier ist es erstaunlich, wie einfach die Kommunikation geworden ist.

Dies fällt mir auch am Sonntag aus, als ich – zurück bei meinen Freunden in Zürich – draußen mit den Kindern Fußball spiele. Andere Kinder aus der Nachbarschaft gesellen sich schnell dazu, natürlich werde ich sofort gefragt, was ich denn hinter dem Ohr bzw. am Kopf habe und ich verstehe auch in dieser Situation hervorragend und kann flüssig mit den Kindern kommunizieren. Das ging früher gar nicht, denn Kinder sprechen in der Regel nicht sehr deutlich und sind mit schwierigen Kommunikationssituationen, in denen ein Erwachsener gar nichts versteht, schnell überfordert.

Auch am Sonntagabend gibt es noch viel zu erzählen und zu besprechen und am Montag fahre ich dann glücklich, gut erholt und kein bißchen erschöpft vom ganzen Zuhören zurück nach Walldorf.