Tag 19 – Elternabend

Elternabende gehörten bislang nicht zu meinen bevorzugten Hobbies – ebenso wie berufliche Meetings, Darmspiegelungstermine und Vorladungen beim Finanzamt. Wenn mehr als vier Personen quasi unfreiwillig zusammensitzen und kommunizieren geht es oftmals weniger um Inhalte, sondern mehr um das, was Kommunikationswissenschaftler als Beziehungsebene der Kommunikation bezeichnen: Man will seine Position und Rolle gegenüber anderen manifestieren. Das führ dann dazu, dass aus 4 Tagesordnungspunkten, die man eigentlich in jeweils 10 Minuten abhandeln könnte, ein aus psychologischer und soziologischer Sicht hochinteressanter Gesprächsabend wird. Rein hörakustisch ist das weniger interessant; gut ist immerhin, dass ich auch mit Hörgeräten alles mitbekommen habe, weil es mindestens fünf mal von jemand anderem wiederholt wird.

Spaß beiseite: Trotzdem war der Elternabend der Fußballmannschaft von Junior II ein schönes Erlebnis. Ich habe nämlich fast alles fünf mal mitbekommen – und das bei einer Gruppe von etwa 20 Personen, die teilweise sehr weit weg saßen. Ich werde künftig wohl verstärkt auf Elternabende gehen müssen, weil das Argument „ich höre dort nichts“ nicht mehr zieht. Die ErstBesteHälfte freut sich schon auf mehr freie Abende und ich freue mich auch ein bißchen darauf, aktiver am Vereins- und Schulleben meiner Kinder teilnehmen zu können.

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