Tag 356/294 – Auslandsurlaub

Heute sind wir spontan für ein paar Tage ans Meer gefahren – nach Südschweden, zu unserem Lieblingscampingplatz, auf dem wir mit dem Zelt direkt am Strand campen können. Auch wenn ich immer gern neue Länder, Plätze und Erfahrungen suche, zieht es mich und meine Familie immer wieder an diesen traumhaften Platz. Der Strand ist wundervoll und nicht überfüllt, das Wasser sauber und es fällt nicht steil ab, alle paar Stunden kommen große Wellen, die von den Fährschiffen verursacht werden, die in naher Entfernung durch die Ostsee fahren und man lernt dort immer wieder nette Menschen kennen, die genau wie ich sehr naturverbunden sind und abends lieber am Lagerfeuer sitzen, anstatt in einer Hotelanlage auf dem reservierten Liegestuhl am Pool zu liegen und Cocktails zu schlürfen. Pauschalurlaub war noch nie mein Fall – ich bin eigentlich immer mit dem Zelt unterwegs oder übernachte in einer Ferienwohnung oder privat via AirBnb. Wir treffen dort auch regelmäßig Menschen wieder, die wir in früheren Urlauben kennen gelernt haben und teilweise haben sich auch private Kontakte ergeben, die bis heute fortbestehen.

Für Hörgeräte oder Audioprozessoren ist so ein Urlaub eine enorme Herausforderung. Vor allem der Sand, der sich nach ein paar Tagen auch im Zelt ausbreitet, ist für die Technik kritisch. Bei großer Hitze schwitzt man – vor allem wenn man ein 30 Kilo schweres Familienzelt auf- oder abbauen muss. Wenn es regnet, ist man nie ganz trocken und da wir ohne Strom zelten, ist das Verwenden einer elektrischen Trockenbox, welche die Feuchtigkeit aus dem Hörequipment zieht, problematisch – das geht eigentlich nur im Waschraum, wo man dann zwei Stunden neben dem Gerät sitzen und darauf warten muss, dass die Trocknung beendet ist.

Da ich in der letzten Zeit sowieso Probleme mit dem Eindringen von Feuchtigkeit in meine Audioprozessoren hatte, bin ich ein bißchen pessimistisch. Letztendlich hat aber alles besser geklappt, als erwartet.

Wichtig ist, dass man Behälter dabei hat, die dicht sind und in die kein Sand eindringen kann. Ich habe dafür die kleinen Täschchen verwendet, die man von Med-El mit dem Audioprozessor bekommt und die Prozessoren immer, aber auch wirklich immer dort verstaut, wenn ich sie abgenommen habe – und nicht etwa auf einen Kleiderhaufen legt oder sonst irgendwohin, wo sie aus Versehen im Sand landen und auf Nimmerwiedersehen verschwinden können. Beim Zeltauf- und Abbau habe ich sie abgenommen, weil dies bei knapp 30 grad am Strand doch sehr schweißtreibend ist. Für das Trocknen habe ich eine Trockenbox mit Trockenkapseln dabei gehabt, die ich aber nicht verwenden musste. Einige Male habe ich die Audioprozessoren in der Sonne trocken lassen – allerdings nicht in der vollen Sonnenstrahlung, weil diese Hitze problematisch werden kann, sondern ein wenig im Schatten – und sicher abgelegt in einem Plastikteller oder eine Schüssel an einer Stelle, wo niemand aus Versehen gegen stoßen kann.

Wie jedes Mal an diesem Platz lernen wir auch diese Jahr wieder nette Menschen kennen – und zum ersten Mal, seitdem ich dort hinfahre, sind diese Gespräche nicht anstrengend für mich, sondern sie machen einfach Spaß. Wir treffen eine nette Familie aus Thüringen wieder, die schon vor vier Jahren neben uns gezeltet hat und es ist wunderschön, auch Abends im Dunkeln zusammenzusitzen und sich zu unterhalten, ohne dass ich dabei einen Halogenstrahler auf das Gesicht meiner Gesprächspartner richten muss, um von den Lippen ablesen zu können.

Auch das Einkaufen, im Restaurant, überall dort, wo ich Englisch brauche, ist alles so viel einfacher. Ich verstehe nicht alles, aber fast alles und fühle mich so viel sicherer in der Kommunikation als früher.

Die Urlaubstage sind leider wegen einer herannahenden Gewitterfront viel zu schnell vorbei. Aber es war dennoch eine wundervolle Erfahrung, auch im Ausland so gut hören und kommunizieren zu können und ich freue mich wahnsinnig auf den nächsten Auslandsaufenthalt.

Schreibe einen Kommentar