Tag 29 – Man kann nicht alles verstehen

Kinder sind etwas Tolles – aber auch toll teuer. Vor allem wenn sie schnell wachsen. Junior I ist mir mittlerweile über den Kopf gewachsen und Junior II ist immerhin schon meiner ErstBestenHälfte über den Kopf gewachsen. Also müssen mal wieder neue Klamotten her und wir fahren nach Feierabend zum Einkaufen in den Weserpark nach Bremen. Ich habe schon am Tag nach der Frühanpassung gemerkt, dass Einkaufszentren mit Hörimplantat deutlich stressfreier sind als mit Hörgerät, weil die Umgebungsgeräusche selbst mit meinen Werkseinstellungen besser gedämpft werden. Hörgeräte haben zwar im Normalfall auch eine Geräuschunterdrückung, aber das funktioniert mit dem Soundprozessor besser. Die Geräuschkulisse ist weitaus angenehmer und ich verstehe trotzdem besser als mit Hörgeräten. Nicht verstehe ich, warum es unbedingt DIESE Markenklamotten für Junior I sein müssen – aber dafür kann Med-El nun wirklich nichts.

Schön ist es, im Auto die Lieblingsmusik der ErstBestenHälfte anhören zu können. Ich habe vor der Implantation ja nur Musik gehört, die ich kenne. Unser Musikgeschmack überschneidet sich in vielen Bereichen. Nicht verstehen werde ich aber, wie man am Spätnachmittag, wenn der tote Punkt naht oder schon erreicht ist, Musik hören kann, die so einschläfernd ist, dass der Müdigkeitswarner im Auto auf höchste Alarmstufe geht. Aber auch dafür kann mein Implantat wirklich gar nichts.

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