Tag 183/121 – MerQury

Heute wird das Weihnachtsgeschenk meiner ErstBestenHälfte eingelöst: Wir fahren in die MusicHall Worpswede, um uns dort ein Konzert einer der bekanntesten Queen-Coverbands namens MerQury anzuschauen. Ich war mit meinen elektrischen Ohren auf noch keinem richtigen Rockkonzert und bin sehr gespannt, wie sich das anhören wird und ob die Soundprozessoren mit der hohen Lautstärke zurecht kommen. Der erste Diskotheken-Besuch war in dieser Hinsicht eher ernüchternd, weil die Soundprozessoren Input über 100 dB Lautstärke verzerrt wiedergeben.

Der Abend ist ein voller Erfolg. Ich regele die Lautstärke der Soundprozessoren etwas herunter und schalte in das Musikprogramm, damit hört sich die Musik am besten an. Der Sound ist insgesamt fantastisch und auch die Band macht einen Heidenspaß. Ich war zuerst skeptisch, denn Freddy Mercury kann man einfach nicht kopieren. Aber die Jungs auf der Bühne geben wirklich alles und haben vor allem einen Mordsspaß an ihrem Auftritt, der Musik und mit dem Publikum. Und das sind eigentlich immer die schönsten Konzerte: Wenn man führt, dass jemand auf der Bühne steht, der richtig Spaß an der Sache hat und nicht einfach nur sein Programm herunterspult.

Interessanterweise bemerke ich, dass meine Lippenables-Fähigkeit etwas nachzulassen scheint. Es fällt mir zunehmend schwerer, ohne Ton zu verstehen, Vielleicht schaltet mein Gehirn diese Fähigkeit ein wenig in den Standby-Modus, weil ich es nicht mehr so häufig brauche. Und verschiebt alle vorhandenen Ressourcen auf die Ohren. Das ist zwar etwas schade, aber das Hören ist wichtiger als das Ablesen – wenn es funktioniert. Und das tut es bei mir nach wie vor verdammt gut.

1 Kommentar zu „Tag 183/121 – MerQury“

  • Hallo Chris,

    du sprichst hier etwas an, was ich selbst auch schon länger nicht mehr so gut kann: von den Lippen abzulesen.

    Vielfach freue ich mich darüber, aber es wird auch ein wenig zu einem Wehmutstropfen. Dadurch konnte ich zumindest noch kommunizieren, wenn ich gerade keine „Ohren“ habe.

    Mittlerweile neige ich dazu, mit meiner Jüngsten zu Gebärden, denn sie hat ganz fix verstanden, daß ich damit viel besser kommunizieren kann und improvisiert viel, um zu ihren Wünschen zu kommen ;-) .

    Für mich steht eines fest: ohne Gebärdensprache ist die Welt weniger bunt :-).

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